Montag, 31. Dezember 2012

Mein Aufenthalt im Piemont neigt sich dem Ende zu

Nicht schon wieder ein Umzug? Doch. 
Das Projekt "Italien" neigt sich dem Ende zu. Aus mehreren Gründen habe ich entschieden, dass Italien nicht das Land ist, in welchem ich Alt werden möchte. 
  1. Die Männer
  2. Die Krankenhäuser
  3. Die Mentalität
  4. Die Wirtschaft
  5. Fazit
Zu den Männern kann ich nur soviel sagen: Hand- und Fussfesseln stehen mir nicht. Freiheiten und Hobbies sollten auch in einer Beziehung Platz haben. Dieses besitzergreifende "Amore" verursacht mir mittlerweile nur noch Brechreiz.
Dann sind da noch die Männer die versuchen dich einzufangen. Schonzeiten gibt es keine. Altersbegrenzungen auch nicht. Wenn eine Frau gerne Komplimente möchte so ist sie in Italien goldrichtig. Nur aufpassen bei Komplimenten bleibt es nicht lange, danach beginnt die Jagd, die entweder im üblen Stalking endet (dies geht jetzt schon 6 Monate so) oder in leichteren Fällen bei Nichterhöhrung später in Hasstiraden und übler Nachrede mündet.  Soviel zu den Männern.  Nichts ist umsonst, auch in Italien nicht.

Die Krankenhäuser
bevor ich das nächste Mal auch nur darüber nachdenke in irgendeinem Land nochmal heimisch zu werden, werde ich dort erst einmal einen 1-wöchigen Urlaub im Krankenhaus verbringen. Das ist kein Witz und in Anbetracht des fortschreitenden Alters, sollte dies wirklich jeder in Betracht ziehen. In Italien im Krankenhaus zu sein erfordert eine Verwandtschaft die dich während den Aufenthalts pflegt, den Ärzten auf die Füsse tritt, wenn du es nicht kannst, die sich über evtl. Zusatzleistungen schlau machen und für dich von
Pontius nach Pilatus laufen.

Die Mentalität
Im Norden geht es noch, jedoch ist der Hang zu: Komme ich heut nicht komm ich morgen, schon da. Kundenservice ist Mangelware. Die Familie kommt als 1. Ansonsten berechnend. Aber mit der Zeit findet
man auch gute Freunde. 

Die Wirtschaft
Okay, wirtschaftlich ist es überall nicht so rosig. Aber Italien ist schon wirklich ganz unten. Die Arbeitslosenzahlen auf einem neuen Höchststand, Kurzarbeit ebenfalls macht sich nun Unmut über Monty breit. Hatten wir das nicht gerade mit Berlusconi durch. Und tatsächlich wird auch über dessen Rückkehr geredet. Erst Freudenfeste weil er weg war, nun wollen sie den zurück. Sorry das ist der Punkt wo ich dann absolut nicht mehr mitkomme.

Fazit:
Der Himmel über Italien ist wirklich "sempre più blu" Von daher: Für wen Italien das Traumland ist, und wer bereit ist in der medizin. Versorgung Abstriche zu machen, und dann vielleicht noch mit der Familie/dem Partner, bitte nicht allein, umzuziehen plant - für den kann Italien und das ital. Leben zum Traum werden.
Als alleinstehende nicht unbedingt hässliche Frau wurde es für mich jedoch zum Spiesrutenlauf. 

Trotz allem: Ich habe meinen unbefristeten Arbeitsvertrag, eine schöne Wohnung, Kredit auf der Bank (den gibt es nur mit unbefristetem Arbeitsvertrag!) Von daher ist das Projekt "Auswandern" nicht gescheitert. Aber wir (Ich, 2 x Katze, 1 x Pferd) siedeln nun zurück nach Deutschland, wo meine ital. Firma einen Niederlassung gegründet hat. Mit anderen Worten, eine Rückkehr nach Italien ist immer wieder möglich ;-)


Freitag, 27. April 2012

Italien in der Krise - alles wird anders

Tja wo ist die Lebensfreude in Italien nur hin? Kein Optimismus - Menschen die entweder die Arbeit verloren haben oder derzeit noch arbeiten gehen aber bereits seit 4 Monaten auf ihre Löhne warten. Das ist Italien im Moment. Alle waren froh als Berlusconi weg war und haben alle ihre Hoffnungen auf Monty gesetzt. Nun werden die Hasstiraden auch gegen ihn immer mehr.
Italien wo soll das noch hinführen. 
Mit einem Mehrwertsteuersatz von 21 % und einem Benzinpreis von 1,90/Liter Benzin vergeht nun auch den so shoppingfreudigen Italienern die Lust am Geldausgeben.
Wohin soll das noch führen. 
Die Aggressionen nehmen zu. Nur ein kleines Beispiel:
Meine beste Freundin lebt derzeit von ihrem Mann getrennt (er lebt mit einer neuen Geliebten). Nun möchte er, wohl auch aus finanziellen Gründen wieder in sein Elternhaus zurück, darin lebt aber derzeit noch meine Freundin mit der Tochter.
Vor zwei Tagen gab es wohl mal wieder Streit als er die Kleine nach Hause brachte. Er stürmte ins Auto und fuhr meine Freundin einfach über den Haufen. Vor den Augen der Kleinen. 

Das ist das wahre Leben in Italien. Fragt mal die Carabinieri und die Notärzte. Verzweiflungstaten nehmen zu.
Auch die eigentlich verbotene Strassenprostitution nimmt verheerende Ausmasse an. Fahrt mal mit dem Auto in die Gewerbegebiete in der Mittagspause und schaut euch die Ladies mal an. Sie waren schon immer da, die dunkelhäutigen, diese sind nun jedoch auf einsamere Landstrassen vertrieben worden und in den bewohnten Gebieten sind nun auch die Italienerinnen am arbeiten.

Ich wohne im "reichen" Norden, von daher will ich gar nicht wissen wie schlimm es im Süden ist.  

Samstag, 17. März 2012

Immer noch in Italien - aber allein

Wie so oft im Leben. Nichts lässt ich vorhersehen und vorhersagen. Aber ich bin immer noch in Italien, mit dem Job bei Silmax sehr glücklich. Habe gerade meine erste ital. Gehalterhöhung bekommen. Die ausländischen Kunden lieben mich. Meinen Katzen geht es auch gut. Mehr darüber in meinem Katzenblog. (von allen sind nur noch Gismo und Il Pirata übrig). Mit den Pferden wird es auch immer besser.

Nur die Beziehung ist wieder mal auf der Strecke geblieben. Bin etwas müde immer wieder diesen Spruch zu hören: "Du bist einfach zu stark". Dann sucht euch doch alle eine Weicheifrau, die zu Hause Heim und Herd hütet und werdet glücklich. Das bin dann aber bestimmt nicht ich.

Beim Umzug war es dann ungefähr das gleiche Zenario wie auch in Deutschland. Freunde sagen sie helfen. Wirklich da war dann nur einer. Zum Rest kann ich nur sagen: Wie ihr mir so ich euch oder Vafancullo.

Also Freundeskreis mal wieder fast komplett gewechselt. Ja ich bin hart und stark geworden. Ihr alle habt micht hart und stark gemacht - und dafür muss ich mich dann wohl auch noch bedanken.

Meine Prioritäten sind ganz klar: Ich und meine Schutzbefohlenen (Tiere) und dann kommt nichts mehr. Freude oder Partner werden zukünftig in der Hierarchie unten anfangen und sich einen Platz weiter oben verdienen müssen.

Eifersucht geht gar nicht mehr und schon gar keine unberechtigte.
Ich liebe Italien und das ital. Leben. Aber italienische Männer.... das geht leider gar nicht. Dann lieber Single. Wenn man mir böse Dinge jeden Tag aufs Neue unterstellt, werde ich diese irgendwann tun. Das ist mein Gesetz der Serie ;-)

Ciao für heute und bis bald.
Werde mich wieder öfter zu Wort melden, jedoch waren die letzten Monate etwas hart und von daher musste ich mich selbst erst mal wieder finden. Denke nach einem halben Jahr Single ist mir das gut gelungen.