Montag, 15. Februar 2010

Karneval in Ivrea-Italien - die Orangenschlacht Teil 2

Mein Schädel brummt immer noch, hatte ich doch gestern eine Orange mit voller Wucht gegen die Stirn bekommen. Aber wie gesagt schön war es trotzdem und die Diashow von gestern, konnte euch hoffentlich einen kleinen Einblick geben.

Folgender Auszug aus der Webseite:
http://www.wayitalia.net/rootde/trad_folk_1352.html -
erzählt die Geschichte und findet meinen absoluten Zuspruch.

Das fast ernste Fest des Karnevals in Ivrea

Beim Karneval in Ivrea ziehen weder festliche Verkleidungen, noch bunte Wagen umher, wie in allen anderen Teilen Italiens. Das Fest konzentriert hier sein Essenz in der berühmt berüchtigten Apfelsinenschlacht, die eine tausend Jahre alte Legende wieder auferstehen läßt, die von Kastellanen, Halunken und Volksheldinnen erzählt und den Volksaufstand gegen den Tyrannen Ranieri di Biandrate wieder wachruft, Herrscher der Stadt im späten Mittelalter.

Symbol dieser Revolte ist die La Mugnaia, welche die populäre Violetta darstellt, die mutige Heldin, die sich verweigerte, den verachtungswürdigen "jus primae noctis" zu zahlen - d. h. das "Recht" des Tyrannen, über die Hochzeitsnacht aller Bräute des Reiches zu verfügen -, den Lehnsherren umbrachte und dem Volk sein abgeschlagenes Haupt zeigte.

Der Karneval in Ivrea wird von seinen Zuschauern ohne Zweifel als atypisches Fest betrachtet: er erzählt von brutalen Aufständen, von einer ganzen Stadt, die aufsteht und den Unterdrücker bekämpft. Die klassischen Karnevalsmasken verschwinden in diesem Falle und machen den historischen Figuren Platz, welche die Geschichte geschrieben haben: von der Mugnaia über den General, über der Sekretär bis hin zum Bürgermeister.

Die Apfelsinenschlacht ist in jedem Falle ein großartiges und herrliches Schauspiel: fünftausend Zentner Apfelsinen werden hierfür aus Sizilien und Calabria angefahren. An dem Fest, das sich auf den Plätzen des Stadtzentrums abspielt, welche mit Schutznetzen ausgestattet sind, die es dem Publikum ermöglichen, der Schlacht beizuwohnen, nehmen neun Kampfmannschaften gegen vierzig Wurfwagen teil, welche regelrechte Kunstwerke darstellen. Jeder Wagen stellt ein Symbol dar - ein Stadtviertel, die Ortschaft, aus der die Kämpfenden stammen - und wird von herrlichen Pferden gezogen, die prachtvoll mit ebenso herrlichen Ornamenten geschmückt sind.

Die Apfelsinenwerfer, die sich zu Fuß bewegen, symbolisieren das aufständische Volk, jene auf den Wagen die Soldaten des Herrschers. Zu Ende gibt es weder Sieger noch Besiegte: nur die Überzeugung, jene Freiheitshymne wieder wachgerufen zu haben, die den Leitfaden dieser Veranstaltung darstellt.

Samstag kommen die Hauptfiguren in die Stadt zum abendlichen Tanz. Feuerwerk entlang des Flusses.
Sonntag, Faschingsmontag und Dienstag wird gekämpft. Im Anschluss werden am Dienstag, noch die drei besten Siegergruppen und Siegerwägen gekürt und um 22.15 wird die Marcia (der Karneval) beerdigt. (Das werde ich mir dann im nächsten Jahr ansehen).
Für alle die Mittwochs noch dort sind (Aschermittwoch): um 11.00 Uhr traditionelles Polenta mit Merluzzo - Essen.

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